1. Option für Arme und Benachteiligte
Solidarität ist ein Grundpfeiler der katholischen Soziallehre. Damit ist die Forderung verbunden, allen Menschen ein Leben in Würde zu ermöglichen.
Wir treten dafür ein,
• dass Menschen, die einsam, ausgegrenzt oder benachteiligt sind, wahrgenommen und in das kommunale und kirchliche Gemeindeleben integriert werden;
• dass soziale Beratungsdienste für Pflegebedürftige, Wohnungslose, Asylsuchende, psychisch Kranke und Suchtkranke gefördert werden;
• dass Schulsozialarbeit an allen Schularten flächendeckend die Regel ist.
2. Option für Familien
Lebendige Kommunen zeichnen sich dadurch aus, dass alle Generationen ihren Platz haben. Umso wichtiger ist es, für Familien förderliche Rahmenbedingungen zu schaffen und Familienpolitik als eine Querschnittsaufgabe ernst zu nehmen.
Wir treten dafür ein,
• dass ausreichend Einrichtungen und Angebote geschaffen werden, die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtern und den besonderen Bedürfnissen von Alleinerziehenden Rechnung tragen;
• dass niederschwellig Familienbildungsangebote unterbreitet werden;
• dass Personal und Räume für die Jugendarbeit zur Verfügung gestellt werden, um selbstverantwortete Initiativen der Jugendliche zu ermöglichen.
3. Option für eine wertorientierte Kultur des Miteinander
In einer werteorientierten Kommune pflegt man einen fairen, toleranten und mitmenschlichen Umgang.
Wir treten dafür ein,
• dass unterschiedliche Lebensstile und Traditionen, Kulturen und Generationen sich gegenseitig wertschätzen und das Zusammenleben gefördert wird;
• dass die Sonntagsruhe im Handel eingehalten wird;
• dass die Ausübung von Religionen auf dem Boden des Grundgesetzes nicht behindert wird.
4. Option für die Schöpfung
Die Sorge um die Umwelt fordert dazu heraus, langfristige Handlungsperspektiven zu entwickeln und die Zusammenhänge von Ökologie, Wirtschaft und Sozialem in den Blick zu nehmen.
Wir treten dafür ein,
• dass Regionalvermarktungsinitiativen und dezentralen Energieversorgungskonzepte unterstützt werden;
• dass bei allen öffentlichen und kirchlichen Bauvorhaben umweltverträgliche und regionale Baustoffe verwendet sowie nachhaltige Ressourcennutzungskonzepte gefördert und umgesetzt werden;
• dass bei Flächennutzungsplänen eine flächensparende und bodenschonende Bauweise vorgegeben und auf eine sinnvolle Mischung von Wohnen, Einkaufen, Arbeiten und Regenerationsräumen geachtet wird.
5. Option für die Eine-Welt
Einerseits wächst die Welt immer mehr zusammen, zugleich spaltet sich die Welt aber immer
mehr.
Wir treten dafür ein,
• dass Kommunen internationale Partnerschaften auf- bzw. ausbauen und aus den Erfahrungen heraus politisch handeln;
• dass der Faire Handel sowie ethische Geldanlagen unterstützt werden;
• dass die Bildungsarbeit für die Folgen unserer Konsum- und Produktionsweisen sensibilisiert.
6. Für eine Kultur der Verantwortung zum Gemeinwohl
Eine Gesellschaft ist nur dann zukunftsfähig, wenn die Menschen sich fragen: Wo werde ich gebraucht und wo kann ich mich einbringen?
Wir treten dafür ein,
• dass bei kommunalen Entwicklungsprozessen kreative Formen der Ideenfindung (z.B. Zukunftswerkstätten) genutzt werden.
• dass Freiwilligenzentren bzw. Ehrenamtlichen-Börsen aufgebaut und gefördert werden.
• dass mit Würdigungen oder mit Vergünstigungen im Freizeitangebot das ehrenamtliche Engagement wertgeschätzt wird.
Mit freundlicher Genehmigung erstellt aus einer Vorlage vom Diözesanrat der Katholiken im Bistum Eichstätt