Liebe Christinnen und Christen im Bistum Dresden-Meißen,
Was werden künftige Generationen über uns sagen? Die Theologin Christina Brudereck malt ein hoffnungsvolles Bild: „Sie waren großzügig. Gastfreundlich. Sie setzten nicht auf Gewalt, Vorurteile, Abgrenzung. Sondern als die Solidarität sank, haben sie widersprochen. Als die Welten sich immer mehr trennten, wurden sie nicht müde, an die gemeinsame Würde aller Menschen zu erinnern. Sie waren beherzt. Sie stifteten Gemeinschaft. […] Sie schenkten. Sie hofften, auch für andere mit. Sie hatten gute Geschichten zu erzählen. Und schöne Lieder zu singen.”
Eine Vision, die uns anspornt. Der Blick auf die Realität im Jahr 2024 zeigt: Wir haben noch viel zu tun. Der Sachsen-Monitor offenbart eine gespaltene Gesellschaft. Doch wer könnte beitragen, diese Welt zum Besseren zu verändern, wenn nicht wir – und wann, wenn nicht jetzt? Der Vorstand des Katholikenrates lädt Sie zu Beginn der Fastenzeit ein: bauen wir mit an einer gerechten, gastfreundlichen Gesellschaft, in der das Gemeinwohl zählt!
1. Für Demokratie und Menschenwürde einstehen:
Klare Kante gegen Demokratiefeinde: die ostdeutschen Bischöfe warnen eindringlich vor der AfD und anderen extremen Strömungen. Als Katholikenrat unterstützen wir diesen Appell und setzen uns gemeinsam mit den anderen katholischen Kirchenvolksvertretungen im Osten Deutschlands für Respekt und Demokratie ein. Verbreiten Sie den Appell und das Statement der Katholikenräte! Es tut gut zu wissen, dass man nicht allein ist in der Sorge um die Demokratie – teilen Sie dieses gute Gefühl mit anderen.
2. Die Aktion „Für alle. Mit Herz und Verstand“ unterstützen:
Achten Sie auf die neue ökumenische Aktion “Für alle. Mit Herz und Verstand”, die Anfang März startet. Mit ihr rufen evangelische und katholische Kirche dazu auf, demokratische Parteien statt Populismus und Extremismus zu wählen. Es wird eine Website zur Aktion geben; alle Pfarreien werden mit Plakaten, Bannern, Aufklebern und einem Infobrief versorgt. Sprechen Sie Ihr Pfarreiteam auf diese Materialien an und helfen Sie mit, diese zu verbreiten! So setzen wir in ökumenischer Verbundenheit ein starkes Statement im Europa-, Kommunal- und Landtagswahljahr 2024.
3. Breite Bündnisse schließen:
Überall im Land gehen Menschen auf die Straße, weil ihnen unsere Demokratie am Herzen liegt und weil ihnen wichtig ist, nicht Populisten und Extremisten das Feld zu überlassen. Wir sind dankbar für dieses Eintreten für Demokratie. Schließen Sie sich als Gemeinden, Pfarreien, Einzelpersonen diesen Demonstrationen und Bewegungen an! Schließen wir breite Bündnisse und zeigen wir, dass es zum christlichen Selbstverständnis dazu gehört, sich für Demokratie und Menschenfreundlichkeit einzusetzen.
4. Dranbleiben, mitgestalten – und Zivilcourage einüben:
Auf langfristiges Engagement kommt es an! Wir wünschen uns eine Gesellschaft, in der sich Menschen für andere stark machen, in der das Wohlergehen aller im Mittelpunkt steht. Und es ist wichtig, mit allen Menschen im Gespräch zu bleiben. Was aber tun, wenn rechtsextreme Ressentiments oder Verschwörungserzählungen die Gesprächskultur vergiften? Lernen Sie in unserer digitalen Weiterbildung, wie Sie Populismus begegnen und konstruktiven Dialog gestalten! Termin ist Donnerstag, 14. März 2024, ab 19 Uhr. Bitte melden Sie sich ab sofort per eMail an den Katholikenrat an, um den Zugangslink zu erhalten.
Vier Impulse, unzählige Möglichkeiten, um die Vision von Christina Brudereck, die von Jesu Botschaft erzählt, wahr werden zu lassen. Beten wir auch gemeinsam dafür! Im Namen des Vorstandes des Katholikenrates wünsche ich Ihnen eine ermutigende, inspirierende Fastenzeit.
Ihre Martina Breyer,
Vorsitzende des Katholikenrates im Bistum Dresden-Meißen, am Aschermittwoch 2024
PS: Die Unterschriftenaktion zur Bildungszeit in Sachsen, die wir als Rat unterstützen, läuft auf Hochtouren. Hier finden Sie alle Informationen. Auch für unsere Allianz für die Schöpfung suchen wir immer neue Mitstreiterinnen und Mitstreiter – empfehlen Sie sie gerne weiter.